Nach Hammerfest und Tromsø ging es für uns wieder zurück in die Natur. Unser erster Stopp: Senja.
Theoretisch könnte man von Tromsø aus die Fähre nach Senja nehmen – nicht aber im Winter. So ist man 250 Kilometer bzw. über vier Stunden unterwegs. Das ist an sich ja nicht tragisch, unterwegs gibt es ja genug Spots, wo man anhalten und etwas laufen (und natürlich fotografieren) kann.
Unsere Unterkunft lag an der Nordspitze von Senja, in einem kleinen Fischerdorf namens Mefjordvær. Der Slogan des Resorts war (sehr passend) „where the road ends, the adventure begins“. Die Straßen hörten kurz hinter unserem Apartment auf, was uns aber nicht hinderte trotzdem weiter zu gehen: durch Schneewehen und über die Felsenlandschaft ging es direkt ans Meer, wo die Wellen sich an den Steinen brachen.
Und schwupps: Auf einmal kam eine Schneewolke in den Fjord gezogen. Die Sicht auf die gegenüberliegenden Berge war vollkommen verschwunden.
Gut nur, dass Mefjordvær an der Touristenstraße von Senja liegt. Also haben wir uns ins Auto gesetzt und sind die Straße bis nach Gryllefjord abgefahren. Hinter jeder Ecke war das Wetter auf einmal anders – von Sonnenschein bis zu Schneegestöber war alles dabei. Die Spots der Norwegischen Landschaftsroute für Senja sind sehr zu empfehlen. Die Straßen sind zwar teilweise sehr eng, man fährt die Fjorde auf- und abwärts, aber die Aussichtspunkte sind umso schöner. Am tollsten war der Bergsbotn – von der Aussichtsplattform, die über den Berg hinausragt, hat man einen überwältigenden Blick auf den Fjord und die umliegenden Berge.
Das einzige Manko: Durch den vielen Schnee konnten wir nur leider nicht so viel laufen, wie wir eigentlich wollten.
Abends ging es dann nochmal raus zum Nordlicht-Schauen. Leider war es total bewölkt, aber da wo die Wolken kurz aufgerissen sind, konnte man das Grün gut sehen – und dann hatte man das Gefühl, als würden die Lichter den ganzen Himmel einfärben.
Senja ist aus unserer Sicht, im Vergleich zu den Lofoten, noch recht unentdeckt. Die Straßen sind nicht so gut ausgebaut, was im Winter kein Problem ist, da man in der Regel ganz allein unterwegs ist. Ob das im Sommer auch so ist, wollen wir bezweifeln. Trotzdem bietet Senja in der Tat einen guten Querschnitt über Norwegen. Es gibt viele Fjorde, schroffe Felsen aber auch die Fjelllandschaften.
Am nächsten Tag ging es für uns weiter in Richtung Lofoten. Hier wollten wir zwei Nächte bleiben. Unsere Unterkunft war in Gimsøya – die Lofoten Links Lodges. Die Lodges haben eine komplette Glasfensterfront in Richtung des Wassers, so dass man bei guten Wetter das Meer nicht nur rauschen hören, sondern auch sehen kann. Als wir angekommen sind, tobte allerdings ein Schneesturm – also Kamin an, ab auf Sofa und relaxen.
Bei unserem ersten Lofoten-Besuch im Oktober 2014 waren wir bei einem der Traumstrände im Wasser. Das hatten wir diesmal zwar nicht vor, die Strände wollten wir trotzdem wieder besuchen. Für den nächsten Tag stand also eine Fahrt in Richtung Reine auf dem Plan: und ihr glaubt nicht, wie viele Touristen wir unterwegs gesehen haben! Und das im März! Erst wundert man sich, warum ein norwegisches Auto über die schneebedeckten Straßen schleicht – ist man dann dran, ist der Avis- (oder Hertz- oder …) Aufkleber gut zu erkennen.
Unser erster Haltepunkt war der Haukland-Strand, einer der schönsten auf den Lofoten. Natürlich sind wir auch kurz zu Uttakleiv (der bekannteste Strand) gefahren, wie bei letzten Mal, hing hier jedoch der Schneewolke (bzw. Regen) in den Bergen. Um den Berg Mannen (der zwischen Uttakleiv und Haukland liegt) führt die alte Straße, die man zu Fuß gut laufen kann und von wo aus man einen schönen Blick auf den Strand und die Berge hat.
Ausgehend von Haukland sind wir einen Teil der alten Straße gelaufen.
Zumindest am Anfang hatten wir auch diesen tollen Blick, dann zog mit einmal jedoch die Schneefront über den Mannen – und wir mittendrin. Die Sicht lag bei vielleicht 5 Meter, das Gebirge auf der anderen Seite des Haukland-Strandes war überhaupt nicht mehr zu sehen und der Weg, den wir gelaufen sind, schneite (genauso wie wir) zusehends zu. Also umkehren und zurück zum Auto.
Kurz bevor wir am Auto waren, zog der Himmel (natürlich) wieder auf und die Sonne kam durch.
Unser Lieblingsstrand auf den Lofoten ist jedoch in Ramberg. Der ist (zumindest im Winter) nicht von Touristen überlaufen, man hat einen schönen Blick auf die Berge und einen Steg, der zum Meer führt.
Da uns auch in Ramberg die Schneefront einholte, machten wir uns auf in Richtung Reine. Dummerweise war auch hier schon der Schnee. Genauso schnell wie das schlechte Wetter mit der miserablen Sicht gekommen ist, war es aber auch wieder weg, so dass wir den Nummer 1 Touristenspot auf den Lofoten noch sehen konnten.
Übrigens: es ist gerade Stockfischzeit auf den Lofoten. Es stinkt (!!!) überall so schlimm nach Fisch… das muss man wohl mögen. Den Trockenfisch (Tørrfisk) werden wir wahrscheinlich nie probieren, außerdem sehen die Fische (in einem halbgetrockneten Zustand) sehr gruselig aus.
Weiter gehts nun (wieder) in Richtung Norden. Andenes ist unser nächstes Ziel.
Peter 22. März 2017
Ja cool! Dann schon mal vorab viel Spaß und bestes Wetter! Übrigens: wer Å sagt, muss dann auch Bø sagen (Vesteralen) 😉
Magda 22. März 2017
Wir fahren im August nach A und in die Nähe von Reine. Das sieht sooo traumhaft aus 🙂 ich freu mich schon, auch wenn dann auch unmengen an Touristen da sein werden 😉 Aber der Winter hat auch was!!!