Nachdem uns das Nordkap auf unserer Reise verwehrt blieb, ging es weiter nach Hammerfest – die nördlichste Stadt der Welt, laut Werbeslogan 😃. Obwohl es nördlichere Städte als Hammerfest gibt (z.B. Longyearbyen mit über 2.000 Einwohnern), wirbt die Stadt damit. Und ja, Hammerfest fühlt sich auch mehr nach „Stadt“ an, als Longyearbyen oder Honningsvåg.
Nachdem wir angekommen sind, ging es für uns direkt zu unserem liebsten Punkt in der Stadt. Wie auch schon 2014 waren wir auf „Salen“ (dem Hausberg von Hammerfest) allein und konnten in Ruhe die Aussicht genießen. Wer mal nach Hammerfest kommt: Von der Stadt aus führt ein Weg bis auf den Berg – der Gammelveien. Sofern nicht zu viel Schnee liegt (leider gibt es da keine beheizten Fußwege, wie in anderen Teilen der Stadt), ist der zu empfehlen. Man hat von verschiedenen Wegpunkten, einen tollen Blick – auch wenn gerade Schneeverwehungen über die Stadt ziehen.
Von einem Superlativ zum anderen: in der nördlichsten Stadt der Welt geht man natürlich in die beste Pizzeria der Stadt (wo Norweger Pizza doch so lieben). Übrigens: Eisbären – wenn auch keine echten – findet man in Hammerfest an jeder Ecke 😊
Am nächsten Morgen: grandioses Wetter. Bevor wir weiterfuhren ging es nochmal auf den Salen. Hammerfest wollte ja nicht nur bei Schneegestöber, sondern auch bei Sonnenschein fotografiert werden.
Unser nächster Stopp sollte irgendwo zwischen Hammerfest und Tromsø liegen. Unterwegs passierten wir wieder einige Panzer, die auch mal die Straße kreuzten. Die Militärübung war scheinbar vorbei und alle mussten sich wieder an einem Ort sammeln.
Und irgendwann – 450 km inkl. zwei Fähren später (also fast 9 Stunden) – waren wir dann doch in Tromsø, also kein Zwischenstopp 😄. Tromsø zieht uns einfach magisch an. Schon wenn man in die Stadt hinein fährt, ist es einfach schön: vorbei an der Eismeerkathedrale über die große Brücke landet man auf der Insel, auf der Tromsø liegt. Das Flair der Studentenstadt ist unbeschreiblich, da muss man sich einfach wohl fühlen. Wenn wir nochmal studieren würden, dann wäre es irgendwas an der Universität Tromsø (egal was, Hauptsache da). Dennoch merkt man, dass auch hier der Tourismus immer mehr Einzug hält – wer braucht schon so viele Souvenir-Shops? 😒
Nachdem wir im Smarthotel eingecheckt hatten, ging es nochmal rein ins Auto: wir wollten noch eine Runde um Kvaløya fahren (auf der Insel haben wir bisher die schönsten Nordlichter gesehen). Es war schon spät und größtenteils bedeckt, trotzdem wollten wir unser Glück versuchen. Wenn man um die Insel fährt, kann man hinter jeder Ecke anderes Wetter haben. Und so war es dann auch: der Himmel ist aufgeklart und wir konnten Nordlichter sehen! Die Lichter tanzten in schönen Grüntönen über uns.
Am nächsten Morgen sind wir in Richtung der Lyngenalpen gefahren. Am Abend zuvor haben wir die zwar auch schon passiert, aber da war es dunkel und man konnte nicht viel sehen. Außerdem wollten wir ein bisschen laufen und die Ruhe genießen. In gut einer dreiviertel Stunde ist man von Tromsø mitten im Gebirge. Gut, die Berge sind mit ca. 1.800 Metern Höhe nicht mit „unseren“ Alpen zu vergleichen; durch die Fjorde, die sich in die Massive quasi „reinschneiden“ aber atemberaubend.
Unser Plan für Tromsø war es außerdem, den Fjellheisen hochzufahren. Die Luftseilbahn fährt die gut 350 Meter in knapp vier Minuten. Oben hat man einen tollen Blick über die Stadt. Zum Glück spielte auch da das Wetter mit. Eine halbe Stunde, nachdem wir wieder unten waren, war es so bedeckt, dass man die Bergkuppe vom „Storsteinen“ (dem Hausberg von Tromsø und gleichzeitig Ziel der Seilbahn) nicht mehr sehen konnte. Im Sommer ist hier sicherlich die Hölle los, aber jetzt hatten wir die Aussichtsplattform teilweise für uns allein.
Eigentlich wollten wir abends das Emmas Drømmekjøkken ausprobieren, wir sind jedoch an einem kleinen Burgerladen („Burgr“) vorbeigekommen, der alles andere vergessen ließ. Während man auf seinen Burger wartet, kann man Super Nintendo spielen! 😍 Die Tische sind wie ein NES-Controller bemalt und die Burger sind nach Computerspielen benannt. An den „Doom“ haben wir uns zwar nicht dran getraut, Wario konnte es aber schon sein. Und hey, es gab „german hipster soda“ (also Fritz-Kola) 😊
Nach einem Spaziergang durch Tromsø ging der Tag zu Ende. Für die nächsten Tage stehen Senja, die Lofoten und die Vesterålen auf dem Plan.
Ha det bra Tromsø, wir kommen wieder. Es gibt noch viel zu erkunden 😉