Spuren im Schnee

Ein Reiseblog von Jana & Peter.

„город-призрак“ Пирамида

Die Geisterstadt Pyramiden! Ein Stück UdSSR! Einwohnerzahl (aktuell): 7! Das war unser Ziel für unseren zweiten Tag auf Spitzbergen.

Mit Henningsen Transport ging es für uns auf eine insgesamt fast zwölfstündige Schifffahrt durch die Gewässer um Spitzbergen. An sich ist das schon eine Besonderheit: Die MS Langøysund ist aktuell das einzige Schiff im Hafen, denn eigentlich umgibt Spitzbergen im März noch eine geschlossene Eisdecke. Die ersten Touren legen dann erst im Mai ab, die Fjorde sind teilweise erst im Juni oder Juli eisfrei.

Unser Guide während der Fahrt war Kristen. Sie hat viel über die Geschichte von Spitzbergen, der Trapper sowie auch über die Geologie erzählt – ihre Liebe für die Insel ist grandios!

An Deck zu stehen, den Wind um die Nase wehen zu lassen, die Weite des Meeres mit den vielen Eisschollen zu bewundern, ist ein absolutes Highlight.

Nach gut 5 Stunden kamen wir an unseren ersten Stopp – dem Nordenskiöld Gletscher, der bis ins Meer reicht, an. Die Farben: das Blau und das Weiß! Wow!😳

Auf zu unserem nächsten Stopp und dem Highlight der Tour: Pyramiden. Pyramiden ist eine aufgegebene Bergbauersiedlung. Früher (bis ca. 1998/2000) wohnten hier um die 1.000 Personen – nur die besten Bergbauer durften nach Pyramiden und das auch nur für zwei Jahre. Es war also quasi eine Auszeichnung auf Spitzbergen zu wohnen. Versorgt hat sie die Stadt nahezu selbst. Es gab Rinder und Hühner, Wasser aus einem Stausee, Gemüse aus Gewächshäusern und auch für die Freizeitgestaltung war mit einem Schwimmbad und einem Kulturhaus (inkl. Kinosaal, Fußballplatz und Platz für Musikveranstaltungen) gesorgt.

Das Schiff legte in Pyramiden nicht etwa im Hafen an (der war nämlich noch komplett zugefroren) – wir hielten mitten im Eis, eine Leiter wurde nach unten gelassen und so konnten wir an Land klettern.

Durch die Stadt wurden wir von unserem Guide Jack geführt. Jack kommt aus „the middle of Russia“ (aus dem Ural), wohnt jetzt „in the middle of nowhere“ und hat uns viel über die Stadt und die Geschichte erzählt – und er liebt Ostdeutschland, vor allem Leipzig. 😄 In der Schule hat er Deutsch gelernt. So konnten wir uns von seiner Seite mit ein paar Brocken Deutsch und von unserer Seite ein paar Brocken Russisch unterhalten.

Da in Pyramiden sehr häufig Eisbären sind, war Kristen mit dem Gewehr immer dabei und hat auf die Gruppe aufgepasst. Leider haben sich die Eisbären vor uns versteckt – dafür aber blieb die Gruppe vollzählig.😉

Als dann wieder alle auf dem Schiff waren, ging es wieder zurück in Richtung Longyearbyen.

Es gibt übrigens 2-Tages-Touren mit dem Schneemobil nach Pyramiden. Das werden wir das nächste Mal machen. Wir kommen also wieder. 😀

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